PROKAS besteht aus den Modulen PROKAS_V, PROKAS_B, PROKAS_S und PROKAS_E.
PROKAS_V wird eingesetzt für die Bestimmung der verkehrsbedingten Vorbelastung durch Straßennetze und der Zusatzbelastung in unbebautem oder locker bebautem Gelände.
PROKAS kann beliebig viele Straßensegmente im Straßennetz verarbeiten.
PROKAS verwendet den Gaußansatz entsprechend VDI-Richtlinie 3782 Blatt 1 mit speziellen Modifikationen für den Kfz-Verkehr.
Für die Bestimmung der Zusatzbelastung in dicht bebautem Gelände (teilweise oder ganz geschlossene Randbebauung, Straßenschluchten) steht das Ergänzungsmodul PROKAS_B zur Verfügung. PROKAS_B basiert auf Ergebnissen von Ausbreitungsrechnungen mit dem mikroskaligen Ausbreitungsmodell MISKAM für typisierte Bebauungsstrukturen.
PROKAS_S berechnet auf Basis der mit PROKAS_V und PROKAS_B bestimmten Konzentrationen und einer örtlichen Ausbreitungsklassenstatistik Luftschadstoffkonzentrationswerte (Jahresmittelwert, Perzentilwert, z. B. 98%) in einer mit den Beurteilungswerten zum Schutz der menschlichen Gesundheit der 39. BImSchV vergleichbaren Form.
PROKAS_V und PROKAS_B sind lieferbar für alle aktuellen WINDOWS Systeme.
Im Falle von teilweise oder ganz geschlossener Randbebauung (Straßenschlucht) wird die Vorbelastung mit PROKAS_V berechnet. Für die Berechnung der Zusatzbelastung steht das ergänzende Bebauungsmodul PROKAS_B zur Verfügung. Es basiert auf Ergebnissen von Ausbreitungsrechnungen mit dem mikroskaligen Ausbreitungsmodell MISKAM für typisierte Bebauungsstrukturen. Es berechnet z. B. für den Anwendungsfall 39. BImSchV die Jahresmittelwerte und 98-Perzentilwerte der Autoabgaskonzentrationen in 1.5 m Höhe und 1 m Abstand zum nächsten Gebäude. Die Überlagerung der Vorbelastung des umliegenden Straßennetzes mit der Zusatzbelastung wird korrekt zeitlich korreliert betrieben und muß nicht parametrisiert werden.
Die Bebauungstypen werden unterschieden in Straßenschluchten mit beidseitiger und einseitiger Randbebauung mit verschiedenen Gebäudehöhe/Straßenschluchtbreite-Verhältnissen und Anteilen von Randbebauungslücken.
Die verwendeten c*-Werte wurden mit Ergebnissen von Windkanaluntersuchungen der Ausbreitungsvorgänge in idealisierten Straßenschluchten verglichen. Weiterhin wurden zur Validierung Naturmessungen in Hannover, Karlsruhe und Dresden herangezogen. Die Übereinstimmung der mit dem Bebauungsmodul errechneten Konzentrationswerte mit den oben genannten Daten kann als gut bezeichnet werden.
PROKAS_E
PROKAS_E berechnet die Kfz-bedingten Emissionen für die relevanten Schadstoffe für das betrachtete Straßennetz auf Basis von vorberechneten Emissionsfaktorentabellen.
Die Emissionsfaktorentabellen werden bestimmt auf Basis des aktuellen "Handbuch für Emissionsfaktoren des Straßenverkehrs" (HBEFA, INFRAS).
Für Partikelemissionen (PM10 sowie PM2.5) sind auch nicht motorbedingte Emissionen (Abriebe, Aufwirbelung von Straßenstaub) relevant. Diese werden entsprechend Stand der Technik berechnet.
Unabhängig vom zeitlichen Einfluss sind die Unterschiede zwischen regionalspezifischen Flottenzusammensetzungen und dem bundesdeutschen Mittelwert relevant. Demnach ist z. B. in Sachsen der Anteil der Diesel-PKW mit 19 % im Jahre 2010 im bundesdeutschen Vergleich am geringsten. Der deutsche Mittelwert beträgt in diesem Jahr 27 %. In Umweltzonen weicht darüber hinaus die Fahrzeugverteilung nach EURO-Abgasnormen erheblich von mittleren Werten ab. Die Berechnung der Emissionsfaktoren bieten wir Ihnen deshalb auf Basis einer regionalspezifischen Flottenzusammensetzung an. Dabei bestehen u. a. folgende Möglichkeiten:
Zur Berücksichtigung der großen regionalspezifischen Unterschiede im Anteil der Diesel-PKW sowie der Fahrzeugzusammensetzung nach EURO-Abgasnormen werden auf Basis der Bestandsdaten des Kraftfahrbundesamtes (KBA) für Sachsen für das Jahr 2011 und der Innerorts-Fahrleistungsfaktoren des HBEFA bundeslandspezifische Flottenzusammensetzungen berechnet. Darauf aufbauend erfolgt die Fortschreibung auf Prognosejahre anhand der prognostizierten Flottenentwicklung des HBEFA.
Umweltzonen haben das Ziel, die Luftschadstoffemissionen über eine gezielte Veränderung der Flottenzusammensetzung zu verändern. Aus diesem Grunde weicht die Fahrzeugflotte in Umweltzonen deutlich von bundesdeutschen bzw. bundeslandspezifischen mittleren Flottenzusammensetzungen ab. Aufbauend auf den in 1. berechneten mittleren Flottenzusammensetzungen wird für jedes beauftragte Bezugsjahr ein Emissionsfaktorendatensatz auf Basis der Umweltzonen-Flottenzusammensetzung berechnet.
Flottenzusammensetzungen für weitere spezifische Aspekte wie LKW-Durchfahrtverbote für bestimmte Größenklassen oder die Berücksichtigung der kommunalen Linienbusflotte können entsprechend der jeweiligen Fragestellung individuell berücksichtigt werden.