Stuttgart 21: Ein rechnergestütztes Informationssystem für klimatisch-lufthygienische Fragestellungen als Instrument für die Planung
Bei der Bearbeitung klimatisch-lufthygienischer Fragestellungen fallen, besonders wenn numerische Modelle eingesetzt werden, wesentlich mehr Informationen an, als in herkömmlichen Berichten in Papierform dargestellt werden können.
Es bietet sich daher an, die erarbeiteten Informationen auf Datenträgern vorzuhalten und durch Auswerteprogramme, welche unter Benutzeroberflächen laufen, dem Anwender flexibel zugänglich zu machen. Die Informationen stehen somit am Bildschirm zur Verfügung und können, falls gewünscht, zur späteren Weiterverarbeitung abgespeichert werden.
Dieser Gedanke wurde exemplarisch unter Verwendung der im Projekt "Klima und Lufthygiene Stuttgart 21" zur Verfügung stehenden Daten umgesetzt. Das entstandene Programmsystem wurde sowohl hinsichtlich der verwendeten Eingangsdaten als auch ihrer Verknüpfung flexibel gestaltet, um zukünftigen Entwicklungen und Wünschen auch anderer Umweltbelange Rechnung tragen zu können.
Die realisierte erste Stufe bietet die Möglichkeit, vorhandene Daten abzurufen, Berechnungen durchzuführen und die Ergebnisse zu visualisieren.
Darstellbare Inhalte von bereits erarbeiteten Daten sind:
- Bilder, Karten, Grafiken
- punktuelle Messdaten (Konzentrationen, Temperaturen, etc.)
- gemessene Windrosen (vgl. Abb. 1)
- 2-dimensionale Skalarfelder (Bodenkonzentrationsverteilung, etc.)
- 2-dimensionale Windvektorfelder.
Berechnet werden innerhalb des Systems in kurzen Zeitspannen (weniger als 10 Sekunden):
- Vorwärts- und/oder Rückwärtstrajektorien für Kaltluftsysteme (vgl. Abb. 2)
- synthetische Windrosen
- Informationen zu Kaltluftsystemen (Strömungsgeschwindigkeit und Volumenstromdichte)
- Sonnenstand
- Horizontogramm (Verschattung durch umliegendes Gelände).
Darüber hinaus können Diaschauen als automatische Abfolge vorher zusammengestellter Grafiken und Texte abgerufen werden.
Das rechnergestützte Informationssystem steht derzeit auf CD und zukünftig im Internet zur Verfügung. Es kann als Basis eines umfassenden rechnergestützten Informationssystems betrachtet werden, welches im Gegensatz zu kommerziellen Geografischen Informationssystemen auf die gegebene Problemstellung zugeschnitten ist. Der wesentliche Vorteil ist, dass es einfach zu bedienen ist und Interessierten kostengünstig zur Verfügung gestellt werden kann.
In späteren Stufen ist die Hinzunahme und der Vergleich weiterer Größen denkbar, ferner können Kombinationen wie z. B. der Luftbelastungsindex oder bioklimatische Kennwerte berechnet werden.
Abb. 1: Darstellung von gemessenen Windrosen
Abb. 2: Darstellung berechneter Vorwärts- und Rückwärtstrajektorien
Weitere Informationen zur CD "Stuttgart 21" (von der Stadtklima-Homepage (www.stadtklima.de)